Blattläuse bekämpfen
Blattläuse sind wohl die bekanntesten Schädlinge. Sie verblüffen vor allem durch die Vielzahl der verschiedenen Arten und durch ihre rasche Vermehrungsrate.
Blattläuse sind Schädlinge, die oftmals schon massenweise auftreten, bevor sie bemerkt werden. Das liegt an ihrer schnellen Vermehrung. Aus den Wintereiern schlüpfen im Frühjahr nur weibliche Blattläuse, die durch Jungfernzeugung und Lebendgeburten eine große Zahl ebenfalls nur weiblicher Tiere hervorbringen. Wenn sich die Lebensbedingungen für die Blattläuse drastisch verschlechtern, bilden sich neben den ungeflügelten Tieren auch geflügelte, die andere Wirtspflanzen aufsuchen. Hier werden wieder ungeflügelte Nachkommen produziert.
Die meisten Blattlausarten stellen im Herbst in folgender Weise auf geschlechtliche Vermehrung um: Geflügelte Weibchen verlassen die krautigen Sommerwirtspflanzen und fliegen auf holzige Winterwirte, um dort befruchtungsfähige Weibchen zu gebären. Währenddessen entstehen auf den Sommerwirten geflügelte Männchen, die zur Paarung ebenfalls zu den Winterwirtspflanzen fliegen. Nach der Paarung legen die Weibchen überwinterungsfähige Eier, aus denen im Frühjahr erneut nur weibliche Blattläuse schlüpfen, sogenannte „Stammmütter“. So schließt sich der Entwicklungskreislauf.
Vorbeugung
Eine gesunde, ausreichend mit Nährstoffen, Wasser und Licht versorgte Pflanze ist weniger anfällig für Schädlinge. Hingegen wird eine mit Stickstoff überdüngte, unter Lichtmangel leidende oder kränkelnde Pflanze von Schädlingen, wie Blattläusen, gerne besiedelt, die dann die Pflanze noch mehr schwächen. Das Zufliegen von Blattläusen auf Gemüse (z. B. Salate) kann durch den Anbau unter einem Kulturschutznetz verhindert werden. Die Jungpflanzen müssen vor der Abdeckung genau auf Schädlinge kontrolliert werden!
Gegenmaßnahmen
Regelmäßige Kontrolle der Pflanzen und sofortiges Beseitigen (z.B. Zerdrücken) der Stammmütter, um die Schädlingspopulation erst gar nicht so stark aufkommen zu lassen.
Abspülen der Blattlauskolonien mit einem scharfen Wasserstrahl.
Kontrolle auf Nützlinge, wie Florfliegen- und Schwebfliegenlarven, Gallmückenlarven, Marienkäfer und deren Larven und andere.
Förderung von Nützlingen, z. B. durch einfach blühende Blütenpflanzen und Bienenweiden, die ebenfalls gerne von Nutzinsekten besucht werden.
Stark befallene Pflanzenteile entfernen.
Nützlingsschonende und Bienen ungefährliche Präparate mit Kontaktwirkung, z.B. auf Kaliseifenbasis.
