Gartengestaltung durch Kletterpflanzen
Üppiges Blattwerk und bunte Blütenpracht auf kleinstem Raum, lebendiger Sichtschutz, grüne Zäune, lauschige Lauben, abwechslungsreiche Innenhöfe und Fassaden: all dies sind Begriffe, die einem unwillkürlich einfallen, gr es um mehrjährige Kletterpflanzen geht. Gerade diese Vielfalt an Einsatzmöglichkeiten macht den Charme dieser Pflanzengruppe aus und hat zu ihrer ständig steigenden Beliebtheit beigetragen.
Kletterpflanzen sind natürlich besonders für kleine Gärten geeignet. Durch „das Gärtnern in der Vertikalen“ lässt sich auf engstem Raum Pflanzenvielfalt verwirklichen. Aber auch sonst sind sie ein wichtiges Gestaltungselement im Garten. Mit Kletterern begrünte Zäune und Begrenzungsmauern wirken lebendig und bilden gelungene Übergänge von Straße, Nachbargrundstück, Garage oder Haus in den Garten.
Pergolen oder freistehende Bögen und Säulen, mit Kletterpflanzen üppig bewachsen, bilden Hingucker und sind zugleich Raumteiler oder sanfte „Wegweiser“, und damit wichtige Mittel bei der Gartengestaltung.
Und warum nicht einmal mit einem etwas ausgefallenen Klettergerüst in Einzelstellung ein regelrechtes Kunstobjekt im eigenem Garten schaffen? Der Fachhandel bietet hierzu mit Kletterhilfen in den verschiedensten Formen viele Anregungen, und der eigenen Kreativität sind mit etwas handwerklichem Geschick ebenfalls kaum Grenzen gesetzt.
Beliebte Kletterpflanzen sind Clematis. Clematis beeindrucken durch die prächtigen, sich in unvergleichlicher Fülle zeigenden, oft angenehm duftenden Blüten. Im Winter schmücken meist auffallende Früchte mit silbrig-seidenen Haarschweifen. Im Handel zu finden sind verschiedene Sorten der großblumigen Clematis-Hybriden, deren Blüten je nach Sorte Durchmesser bis zu 15 cm erreichen können, sowie mitteleuropäische und ostasiatische Wildarten. Letztere haben zwar zierlichere Blüten, sind aber dafür robuster und weniger anfällig gegenüber der sogenannten Clematis-Welke. Die Größen-, Formen- und Farbenvielfalt der Blüten bietet das Richtige für jeden Geschmack: es gibt Hybriden und Wildformen in Weiß, verschiedenen Rosa- und Rottönen, sowie aus dem Spektrum von hellblau bis blauviolett. Die Blüten der Wildart C. tangutica leuchten wie kleine Lampions in kräftigem Gelb.
Eine üppige und problemlose Kletterpflanze ist der Blauregen. Rasant im Wuchs beherrscht die Glyzine im Handumdrehen ganze Hausfassaden. Dabei wird auch ihr Stamm immer mächtiger. Daher ist nicht nur bereits ihr Pflanzort mit bedacht auszuwählen, sondern durch eine ständige Beobachtung und einen regelmäßigen Rückschnittschnitt muss das Wuchern der Pflanze im Zaum gehalten werden.
Im Mai verwöhnt uns dieser an Pergolen gern verwendeter Schlinger dafür mit einem Traum herrlicher Blütentrauben, die bei manchen Sorten bis zu einem Meter lang werden können. Auch ihr Blattwerk ist bis in den Herbst hinein schön anzusehen und das Gehölz macht sogar im Winter eine gute Figur.
Beim Kauf sollte bereits beachtet werden, ob die Pflanze in Richtung Süden oder Norden wachsen soll. Für diese Wuchsrichtungen gibt es nämlich unterschiedliche Sorten.