Schnittmaßnahmen an Gehölzen
Schnittmaßnahmen an Gehölzen werden vorzugsweise in den Wintermonaten durchgeführt. Dennoch bietet der Sommerschnitt an manchen Gehölzen Vorteile.
„Laubabwerfende frühjahrsblühende Sträucher werden nach der Blüte geschnitten!“
Diese vereinfachte Regel lässt sich auf eine Reihe von Gehölze anwenden, die ihre Blütenknospen bereits im Herbst anlegen. Bei einem Winterschnitt würden die zukünftigen Blüten entfernt. Beachten Sie aber, dass prinzipiell nicht jedes Gehölz Schnittmaßnahmen verträgt. Die Frühjahrsblüher Scheinhasel , Schneeflockenstrauch , Seidelbast , Katsurabaum und Zaubernuß möchten eigenwillig wachsen und sollten nur in Ausnahmefällen geschnitten werden.
Etliche, häufig in Gärten wachsende Sträucher blühen am einjährigen Holz und danken regelmäßige Schnittmaßnahmen mit unverminderter Blühleistung. Zu ihnen zählen Forsythien, Falscher Jasmin und Maiblumenstrauch . Nach der Blüte schneidet man die verblühten Triebe bis zur Basis der kräftigen Jungtriebe zurück, wobei Symmetrie und Gleichgewicht der Pflanze erhalten bleiben sollen. Sträucher, wie Schmetterlingsstrauch , Sommerspiere , Blauraute , Johanniskraut , die an diesjährigem Holz blühen, sind bereits im Frühjahr zurückgeschnitten worden. Das Einkürzen besonders wüchsiger, einjähriger Langtriebe im Juni von Blutjohannisbeere und Weigelie regt die Anlage kräftiger Blütenknospen für die nächste Saison an.
Clematis (Cl. montana- und Cl. alpina-Gruppe) entwickeln ihre Blütenknospen am vorjährigen Holz. Beide Gruppen wirken am schönsten, wenn sie frei wachsen können. Sollte aber trotzdem ein Rückschnitt erforderlich werden, um einem Vergreisen vorzubeugen, kann im Juni auf ein passendes Maß zurückgeschnitten werden. Ein blühfauler Blauregen reagiert nach dem Einkürzen junger Seitentriebe auf 5 bis 10 cm ab Juni bis August mit neuer Blütenfülle.
Bei Rhododendron, Flieder und gefülltem Schneeball fördert das Entfernen von Verblühtem die Blütenanlage für das nächste Jahr. Die gleiche Maßnahme bewirkt beim Sommerflieder eine Blütezeitverlängerung über den ganzen Sommer bis in den Herbst. Birke und Walnuss neigen zum „Bluten“. Da Wunden im Sommer besser verheilen, nehmen sie einen Schnitt im Juli/August am wenigsten übel. Überalterte Triebe von Gehölzen, dazu zählen 4- bis 5-jährige Triebe von Forsythie, Deutzie und falschem Jasmin werden kurz über dem Boden herausgenommen. Dies kann im Winter wie im Sommer erfolgen. Generell sollte von allen Sträuchern zu jeder Zeit krankes und vertrocknetes Holz entfernt werden.
